Es ist vollbracht… jedenfalls ein Drittel meiner Zeit an Bord und was soll ich sagen? Manchmal denke ich, vielleicht wäre es angebracht nochmal zu fahren und einen zweiten Vertrag einzugehen, wenn mich AIDA denn will.
Vor ein paar Tagen in der Crewbar hat mir Susi sämtliche Fotos auf ihrem Handy gezeigt von allen Orten, die sie irgendwie schon gesehen hat und ich glaub der Neid stand mir ein bisschen ins Gesicht geschrieben. Es ist wirklich neben der Arbeit so fetzig was man alles sieht und was man alles sehen kann und darf, wenn man nur will…
Aber ich denke, ich habe noch etwas Zeit darüber nachzudenken, denn jetzt beginnt erstmal eine sehr harte Zeit für 12 Wochen.
Am 15. November hatten wir Umrouting nach Barcelona, weil wir Tunis/ La Goulette nicht anlaufen konnten. Ansich waren wir schon fast im Hafen, aber der Lotse und auch der Kapitän + seine Crew haben beschlossen, dass wir nicht anlegen können wegen Wind und Wetter. Es war einfach zu stürmisch. Also haben wir kurzerhand daraus einen Seetag gemacht und sind nach Barcelona geschippert 🙂 Was man natürlich nach mehreren Wochen Mittelmeer mit den gleichen Orten sehr sehr gerne annimmt. Nach langem Ausschlafen bis um 10 Uhr und nur 45 Minuten Gangway fotografieren (da schon fast alle Gäste von Bord waren), sind wir mit Lorraine raus gegangen. Ab zu Starbucks Kaffee schlürfen, chatten und den endlich lang ersehnten Kaffeebecher fürs Schiff kaufen. Weil man sonst wirklich meist nur Wasser für zwischendurch hat. Oder man geht eben in die Crew Messe und muss dort trinken. Denn offene Getränke bzw. Gläser dürfen wir hier nicht von A nach B mitnehmen… danach gings zur Kathedrale, die echt super schön und vor allen Dingen groß war :-O
Dann bin ich noch mit dem klapprigsten Fahrstuhl meines Lebens gefahren und wohl auch mit dem kleinsten… ein Wunder, dass ich heil oben angekommen bin 😉 Aber hey… runter ging es auch wieder. Somit hatte ich noch einen tollen Blick über die Dächer von Barcelona 🙂
Am 16. November 2012 sind wir von Palma aus Richtung Rotes Meer gestartet.
Einschiffung… Tierchen sind vom Kidsclub… irgendwie muss man ja Spaß haben, oder?
Nach dem ersten Seetag sind wir dann in Valetta angekommen und wir sollten mit Magret das Einlaufen fotografieren. Also erstmal: das war bisher der schönste Hafen, den ich je gesehen haben. Wie im Orient, aus 1001 Nacht oder… ja keine Ahnung. Ein Traum eben 😉
Jedenfalls Einlaufen: Wir sind früher angekommen als geplant und ich habe freiwillig auf das Frühstück verzichtet und dafür länger geschlafen. Um 10 Uhr sollte es losgehen, also bin ich 9.30 Uhr aufgestanden und hab erstmal den Fernseher angeschmissen um zu sehen wie weit wir sind. Genau in dem Moment wo ich gesehen hab, dass wir eigentlich schon mittendrin sind und bald anlegen werden und schon so eine gewisse leichte Panik in mir aufkam, klingelte auch schon das Telefon und „Mutti“ (Susi) wollte mir Bescheid sagen, dass ich doch versuchen sollte irgendwie nen bisschen schneller oben zu sein 😀 Ich meinte nur… äh ja… ich sehs, wir sind mittendrin. Dann hats keine 10 Minuten gedauert und ich war im Labor um meine Kamera zu holen. Viele waren aber nicht mehr auf dem Pooldeck um zu schauen, weil wir einfach schon zu weit waren und viele wahrscheinlich schon in der Kabine waren um ihr Zeug für den Landgang zu holen.
Die anderen beiden, die die Gangway fotografieren sollte, wussten natürlich auch nicht wirklich davon… also nach dem neuen Anruf von Susi, sind wir dann auch noch in der Gangway für ein paar Minuten eingesprungen… das war vielleicht ein Morgen… puuh 😉
Nach dem Gehetzte bin ich gleich mit Magret rausgegangen für 1.5 Stunde um mir Valetta anzuschauen. Da wir leider Sonntags angekommen sind, hatten natürlich keine Geschäfte offen bzw. nur einzelne wenige :-/ Ach und zu allem übel ist an dem Seetag davor auch noch meine Armbanduhr ausgegangen. Die Batterie war alle. Könnt ihr euch vorstellen wir schlimm es ist auf dem Schiff ohne Uhr zu sein, wenn man ständig drauf schauen muss, damit man weiß in wieviel Minuten wann irgendwo hin muss? Ich war echt kein Mensch mehr bis Heraklion… aber dazu gleich mehr.
Valetta ist wirklich eine traumhafte Stadt und auch nochmal ein Reiseziel für eins oder zwei Tage. Nicht nur der Hafen ist schön, sondern auch die Stadt. Sie hat irgendwie sowas verträumtes, aber auch niedliches. Die engen Gassen, dann dieses bergige… süß irgendwie 😉
Am nächsten Tag in Catania bin ich nicht von Bord gegangen und hab einfach mal die Zeit zur Entspannung genutzt. Meine Kollegin Magret war für 8 Jahre Masseurin an Land und das musste ich unbedingt mal ausnutzen… maaan war ich tiefenentspannt an dem Tag… samt Akupunktur und allem drum und dran. Da fällt mir ein… mein Rücken schreit schon wieder nach Wiederholung 😉
Im Nachhinein hab ich festgestellt abends auf dem Pooldeck, dass der Hafen von oben auch ganz hübsch aussah und ich vllt. hätte rausgehen sollen… aber gut… man muss auch mal aussetzen, nicht wahr 😉 Also auch wieder keine Batterie für meine Uhr… und noch ein Tag ohne… ich hab schon immer mein Handy in der Tasche gehabt, weils sonst ja gar nicht geht, aber das wird hier nicht nur gerne gesehen bei der Arbeit, es ist auch strikt verboten es nur in der Hand zu haben während der Arbeit… :-/ Naja… anders gings nunmal nicht 😉
An dem Abend war Glamorous Party und eigentlich wollten wir nur kurz in die Crew Bar mit Lorraine, aber nach kurzen Telefonat sind wir dann doch hoch in die Anytime… wieder ein sehr witziger Abend (der viel zu lange ging) weil wir (die Kinder) mittlerweile zur Adoption freigegeben sind bzw. zu verschenken sind. Susi verlässt uns leider Ende dieser Reise am 26. und wechselt auf ein anderes Schiff. Ich glaub der Abschied wird so verdammt schwer 🙁 Selbst an dem Abend, als sie sich das Lied „Geile Zeit“ gewünscht hat, standen wir schon leicht tränenüberzogen vor ihr 😀
In Heraklion wollten wir uns zum Frühstück um 7.10 Uhr treffen… und ich wollte Susi um 7 Uhr wecken, aber um 7.30 Uhr stand Lorraine vor meiner Tür und klopfte… ich glaub so schnell bin ich hier noch nie aufgestanden und hab gefrühstückt, denn mein Ausflug ging 8.15 Uhr los und das heißt da muss ich schon draußen stehen, meine Kamera und meinen Rucksack gepackt haben und gefrühstückt haben, da ich halb 2 erst wieder zurück sein sollte. Puuuh. STRESS!
Und dann war auch noch die Papenburg gesperrt und ich musste über ein anderes Deck laufen um zur Crew Messe zu kommen, weil die Gangway auf der anderen Seite aufgebaut wurde, wie sonst… eieiei… 😉 Dann kam ich pünktlich an und stand vor der Tour Managerin und fragte ob ich und in welchen Bus ich einsteigen darf und sie meinte bei der Tour gar nicht, dass TV Team hat auch schon gefragt, alle Plätze sind belegt. NA GEIL!!! Das heißt wieder reinrennen, ab zu Susi, Statusmeldung und umswitchen auf die andere Tour… die natürlich eine halbe Stunde später losging. Warum bitte hab ich mich früh nochmal so beeilt? 😉 Ja ach genau… die andere Tour sollte ich ja ursprünglich fahren 😉
Aber somit hatte ich Gelegenheit bei der Weinprobe teilzunehmen… und das witzige. Die Welt ist mal wieder sooo verdammt klein. Da ich kein Alkohol mit an Bord nehmen kann ohne es vorher angemeldet zu haben, habe ich mir eine Karte geben lassen, wie ich eventuell in Deutschland an den Wein komme. Und wo sitzt die Kontaktperson? In Bitterfeld-Wolfen… @ meine Family: wie witzig, oder?
Nach dem Ausflug bin ich dann direkt nach Heraklion in die Stadt gegangen… ein Päckchen für sagenhafte 42,73 € nach Hause schicken… @ Dad: es kommt bald Post 😉 Surprise, surprise 😀
Gestern war dann Seetag in Richtung Suezkanal und abends gegen 11/ 12 Uhr sind wir angekommen und mussten erstmal stehen und warten. Die Nacht um 2 Uhr gings dann los… auf Deck 5 Achtern kann man sich das dann schon schön anschauen, aber mehr wie links und rechts Lichter sieht man eben doch nicht :-/ Von daher hab ich auch keine Fotos gemacht, weil es eh nichts geworden wäre 😉 Die Erinnerung bleibt aber. Heute Morgen sind wir immer noch durch geschippert und momentan sind wir mittendrin. Werde gleich mal hochgehen und noch ein paar Fotos machen. Ich hoffe ihr wisst jetzt wieder Bescheid und das Lebenszeichen hat euch gefallen. Schreibt mal ein bisschen was von euch und lasst von euch hören. Ich lese gerne Post von der Heimat.
Liebe Grüße und bis bald aus dem Roten Meer.
PS: So siehts aus wenn ich im Shop stehe… 😉